Anbau von Reiserbohnen
Reiserbohnen sind halbhoch wachsende Stangenbohnen, d.h. sie werden nur ca. 1,5m hoch.
Somit eignen sich diese Sorten ideal für Balkone oder Terrassen, für Zäune oder für die
“Drei Schwestern”.
Im Folgenden möchte ich Ihnen zeigen, wie ich Jahr für Jahr die „Drei Schwestern“ in unserem Garten anbaue. Gerne gebe ich meine Erfahrungen weiter – probieren Sie’s einfach selbst aus! Viel Erfolg dabei wünscht
Drei Schwestern
Diese von den Maya und ihren Nachfolgern entwickelte Mischkultur besteht aus drei Pflanzen, die sich gegenseitig ergänzen, stützen und insgesamt gesehen eine ertragreiche, ideale Symbiose auf kleinem Raum eingehen:
Kürbis, Bohnen und Mais
Wir bauen diese Kombination bereits seit einigen Jahren an und sind damit sehr zufrieden.
Natürlich können Reiserbohnen aber auch wie normale Stangenbohnen angebaut werden, sie eignen sich aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe besonders für Töpfe oder Balkone.
Vorbereitung
Das Vorziehen der Maispflanzen ist unbedingt nötig, da diese ja als Rankgerüst für die Bohnen dienen sollen und deshalb einen Wachstumsvorschub brauchen. Deshalb stecke ich bereits Ende März je 4 Maiskörner in einen Topf mit guter Anzuchterde und ziehe ca. 30cm hohe Maisplanzen heran.
Die Sortenwahl ist hier wichtig: der Mais muss hochwüchsig und kräftig sein, d.h. mehr als 1,5m hoch wachsen, die Bohnen dagegen niedrig bleiben (Reiserbohnen). Wir verwenden Popcorn- oder Ziermais (z.B. Popmais Japanese White Hulless oder Röstmais Glass Gem Corn, beide erhältlich bei Deaflora), da dieser den Vorteil hat, dass man die Kolben gut ausreifen lassen kann, dadurch das Beet im Sommer nicht betreten muss, und den reifen Mais gemeinsam mit den trockenen Bohnen im Herbst ernten kann. Welche Kürbissorte verwendet wird, ist Geschmackssache.
Da Reiserbohnen unserer Erfahrung nach etwas früher reifen als normale Stangenbohnen, ziehen wir sie nicht vor, sondern stecken sie gleich neben den Maispflanzen in die Erde.
Aussaat
Da Reiserbohnen unserer Erfahrung nach etwas früher reifen als normale Stangenbohnen, ziehen wir sie nicht vor, sondern stecken sie gleich neben den Maispflanzen in die Erde.
Mitte Mai, nach den letzten Frösten, bereite ich das Beet vor indem ich etwas Kompost darauf verteile und vorher eventuelle Beikräuter (Unkraut) gründlich entferne.
Anschließend setze ich die vorgezogenen Maispflanzen in zwei Reihen mit Pflanzabstand von 30cm (Reihenabstand 50cm). Das dient einerseits der Stabilität, andererseits der besseren Bestäubung.
Zwischen den Doppelreihen lasse ich 1,5m Abstand – dorthin werden die vorgezogenen Kürbispflanzen im Abstand von 50cm gesetzt.
Daneben kommt wieder eine Doppelreihe Maispflanzen, dann wieder Kürbis, usw. je nach Platzbedarf. Wichtig ist, zwischen den Pflanzen genügend Platz zu lassen, damit sie viel Licht und bestäubende Insekten abbekommen.
Eine weitere Pflanzvariante wäre: jeweils 4 Pflanzen im Abstand von 40x40cm und 1m Abstand zwischen den Blöcken.
Rund um jede Maispflanze stecke ich 3 Bohnensamen in die Erde.
Pflege
Die wichtigste Voraussetzung für problemloses Wachstum und geringen Pflegeaufwand ist das Mulchen. Dafür verwende ich Rasenschnitt, den ich ziemlich dick aufbringe. Spätestens nach einem Monat ist der dick aufgetragene Mulch von den Regenwürmern großteils aufgefressen und weiteres Nachmulchen nötig.
Ab und zu zeige ich den orientierungslosen Bohnentrieben ihre Rankhilfe, ansonsten werden unsere Drei Schwestern sich selbst überlassen und wuchern bis zum Herbst zu einem undurchdringlichen Urwald heran.
Ernte
Dieser Urwald wird bis zum Herbst möglichst nicht betreten, da dabei die sich am Boden entlang rankenden Kürbistriebe leicht verletzt werden könnten. Aus diesem Grund verwende ich auch die Bohnen nur als Trockenbohnen, nicht als Fisolen.
Anfang bis Mitte Oktober ist es dann soweit und das Dickicht wird gerodet. Dazu eignet sich ein sonniger, trockener Tag, wenn sowohl die Maiskolben als auch die Bohnen getrocknet und somit erntereif sind. Dieser Zeitpunkt darf nicht übersehen werden, da ansonsten sowohl Mais als auch Bohnen aufplatzen können.
Sollten die Bohnen noch etwas feucht bzw. unreif sein, können sie auch im Heizraum o.ä. nachgetrocknet werden. Mais neigt unserer Erfahrung nach leicht zum Schimmeln, daher muss er vor dem Einlagern von den Außenblättern befreit werden.
Der Kürbis ist reif, wenn der Stängel braun und trocken geworden ist.
Dann heißt’s: ab ins Lager!
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