Willkommen in unserem Naturgarten

Bei uns sollen sowohl Pflanzen, Tiere als auch Menschen ein gutes Leben haben.
Für alle gibt es abwechslungsreichen Lebensraum, hier summt, brummt, zwitschert und blüht es.

Von der Wiese zum Terrassengarten

Bevor wir 2014 den jetzigen Terrassengarten anlegten, wurde die Wiesen neben dem Bauernhaus nur zur Lagerung von Siloballen genutzt. 

Ab 2015 entstand nach und nach ein Terrassengarten, über dessen Entwicklung wir beim Durchschauen der Bilder selber erstaunt sind.
Es wurde mit dem Bagger terrassiert, mit den Steinen des Hausabbruchs Trockenmauern angelegt, viel Erdreich bewegt, unzählige Sträucher und Bäume gesetzt und Jahr für Jahr kamen neue Elemente hinzu, wurden Ideen umgesetzt.

Herausforderung Boden

Die Anlage eines Terrassengartens mithilfe von schweren Maschinen hat dabei Vor- und Nachteile.
Um einen Hang gärtnerisch nutzen zu können, ist eine Terrassierung von Vorteil. Dies geht selbstverständlich nur mit Bagger und Co. Beim Anlegen der Terrassen wurde zwar penibel darauf geachtet, die oberste Humusschicht zu separieren und zum Schluss wieder aufzutragen. Dennoch haben die Maschinen natürlich Spuren hinterlassen. Der von Natur aus steinige, sandig-lehmige Untergrund hat in Kombination mit der Verdichtung einen schwierig zu bearbeitenden Boden hinterlassen, in dem es beinahe unmöglich ist, spatentief zu graben. Das Setzen von Bäumen und Sträuchern ist bis heute eine Herausforderung.
Allerdings konnten wir in den letzten Jahren durch konsequentes Mulchen und Aufbau von möglichst viel Biomasse einen bemerkenswerten Humusaufbau bewirken.

Von Jahr zu Jahr wird unser Garten üppiger, fruchtbarer und lebendiger!

Wir bearbeiten unseren Garten nach ökologischen Kriterien, auch wenn wir nicht biozertifiziert sind.

Wir lassen uns gerne von verschiedenen Ideen inspirieren und erweitern unser Gartenwissen laufend. So haben wir uns verschiedene Inspirationen z.B. von der Permakultur oder auch dem Market Gardening geholt.

Auch wenn wir den Garten hauptsächlich zur Lebensmittelproduktion nutzen, achten wir darauf, dass die Grundsätze eines Naturgartens erfüllt werden:

  • Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide
  • Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger
  • Verzicht auf Torf

Dafür durften wir von einigen Jahren sogar die
„Natur-im-Garten“Plakette des Landes Oberösterreich in Empfang nehmen!

Mithilfe verschiedener Zonen und Gestaltungselemente lenken wir die verschiedenen Bedürfnisse von Mensch, Tier und Pflanze.

Folgen Sie uns auf einem kleinen Rundgang durch unseren Garten!

Blumenwiese

Wir mähen regelmäßig um Material zum Mulchen zu erhalten. Aber nur so viel wie nötig. Die restliche Wiese, vor allem in Randzonen, bleibt stehen und erfreut mit vielfältigen Blüten. Zwei Mal im Jahr wird sie gemäht und geheut. Wenn im Spätsommer nur wenig Grasschnitt anfällt, mähen wir einfach den angrenzenden Wanderweg – des einen Freud, des anderen Freud!

Blühende Stauden, Blumen

Heimische Blumen mit insektenanziehenden Blüten haben bei uns Vorrang. Auch wenn wir weniger Wert auf schöne Blumenrabatten legen (allein schon aus zeitlichen Gründen), so setzen wir doch da und dort unkomplizierte, blühende Stauden oder säen blütenreiche Blumenmischungen aus.

Feucht- und Trockenbiotope

Feucht ist es in unserem südseitigen Terrassengarten leider so gut wie nirgendwo … Daher haben wir zumindest ein kleines Biotop angelegt, das Tiere gerne zum Trinken besuchen. Die Trockenmauern, aus den Mauersteinen des alten Bauernhauses aufgeschichtet, beherbergen unzählige Tiere wie Blindschleichen, Eidechsen, Spitzmäuse, usw.

Wilde Ecken, Wildwuchs

Einen großen Garten zu pflegen, ist sehr zeitintensiv. Daher verbinden wir das Nützliche mit dem Möglichen und lassen an den Rändern bewusst Ecken und Bereiche verwildern und setzen keinen Fuß in diese Zonen, die allein den Tieren und Pflanzen gehören. Vielfältige Arten wie Igel, Blindschleichen, usw. finden hier ungestörten Lebensraum.

Wildsträucherhecken

Gleich nach Anlage des Gartens setzten wir unzählige heimische Sträucher um dichte Hecken zu bekommen, in denen verschiedene Tiere Zuflucht und Nahrung finden können. Diese Hecken müssen regelmäßig gestutzt und somit verjüngt werden. Mittlerweile sind sie wunderbare Lebensräume geworden, in denen es auch im Winter sehr lebhaft zugeht!

Laubbäume

Die großen Eschen im Norden unseres Grundstücks haben für unseren Garten enorme Bedeutung als Wind- und Erosionsschutz. Leider sorgt auch in unserer Gegend das Eschentriebsterben, ausgelöst von einem Pilz, das Absterben so gut wie aller Eschen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch unsere Eschen davon betroffen sein werden… Aber auch Nuss- und Obstbäume sowie Birken sorgen für Feuchtigkeit und Biomasse in unserem Garten.

Kompostplatz

Der wohl der wichtigste Ort in unserem Garten! Hier wird das ganze Jahr über Material gesammelt: Rasenschnitt, Strauch- und Staudenschnitt, Pflanzenreste, Einstreu. Im Frühjahr wandert alles Grobe durch den Häcksler und wird zu hohen, kaminartigen Heißkomposthaufen aufgesetzt. Unterm Jahr vermischen wir anfallenden Küchenkompost mit den daneben gelagerten trockenen Materialien, um laufend Kompost herzustellen. Mit diesem bedecken wir unsere Beete und düngen die verschiedensten Pflanzen. Hier fühlen sich auch Blindschleichen pudelwohl.

Mulch

Die Bedeckung der Beete mit Mulch (Grasschnitt), Gründüngung oder notfalls auch Folie hat bei uns absolute Priorität. Nie sollte die Erde nackt sein. So verhindert wir einerseits ausufernden Beikrautwuchs, bieten den Bodenlebewesen Nahrung und halten Feuchtigkeit in der Erde. Der Unterschied ist beeindruckend: unter einer dicken Mulchdecke ist die Erde stets feucht, locker und feinkrümelig. Durch das konsequente Mulchen haben wir in den vergangenen Jahren schon eine merkliche Verbesserung unseres kargen Bodens erreichen können. Alles eine Frage der Zeit – und der Geduld…

Folientunnel

In unserem 24m² großen Gewächshaus finden von Mai bis Oktober kälteempfindliche Pflanzen, wie Tomaten, Melanzane, Gurken, Chili, Paprika, Basilikum, Melonen, etc., Platz. Die Ernte ist jedes Jahr grandios. Auch im Winter ist es immer ein paar Grad wärmer als draußen und so versorgen wir uns auch in der kalten Jahreszeit laufend mit Salaten und Wintergemüse. Der Versuch, den Boden wie in Gärtnereien mit einem Bändchengewebe zu bedecken, ist bisher positiv verlaufen. Darunter bietet eine dicke Schicht Mulch und Kompost den Regenwürmern Nahrung. Die Löcher wurden mittels einer erhitzten Konservendose ins Gewebe hineingeschweißt und die Bewässerung übernimmt ein Tropfschlauch mit Einzeltropfern.

Gemüse- und Kräuteracker

Hier werden unsere vielen Bohnensorten als Saatgut kultiviert, ebenso verschiedene Gemüsesorten für Chutneys, wie z.B. Rote Rüben und Zucchini. Auch Kräuter für Tees (z.B. Minze in eingegrabenen Töpfen), Knoblauch oder die „Drei Schwestern“ gedeihen hier wunderbar. Letztere bestehen aus Mais, der halbhoch wachsenden Bohnen Stütze bietet und Kürbis, der den Boden beschattet. Eine funktionierende Symbiose! Bei der Bearbeitung des in 75cm breite Beete und 45cm breite Gänge eingeteilten Ackers halten wir uns an die „No-dig-Methode“ und verzichten auf Umgraben, Pflügen etc. Stattdessen arbeiten wir mit Mulchen, Kompost und Bodenbelebung.

Kräuterböschung

Unser auf einer südlichen Böschung gelegene Kräutergarten beherbergt allerlei genügsame Kräuter, die allesamt mit trockener, steinig-sandiger Erde gut zurechtkommen: Thymian, Zitronenthymian, Quendel, Bohnenkraut, Oregano, Salbei, Lavendel, etc. Die zahlreich vorhandenen Colakrautpflanzen – zur Herstellung unseres beliebten Böhmerwald Cola Sirups – finden sowohl hier, als auch quer über den ganzen Garten verteilt, ideale Bedingungen.

Tiere

Auch unsere tierischen MitarbeiterInnen möchten wir an dieser Stelle nicht vergessen! Unsere Hühner und Wachteln versorgen uns täglich mit Eiern, hochwertigem Mist zur Ergänzung unseres Komposts und bringen Lebendigkeit in den Garten. Dafür sorgen auch nicht zuletzt unzählige Insekten, Kleintiere, Blindschleichen, Eidechsen, etc. Auf so manche Mitbewohner könnten wir allerdings gerne verzichten. So sorgen massenhaft Maikäferengerlinge alle drei Jahre für erhebliche Fraßschäden und über Nacktschnecken brauchen wir Gartenbesitzern wohl nichts erzählen… Alles was wir dagegen tun können ist für ausreichend Lebensraum für Nützlinge zu sorgen und auf deren Mithilfe zu hoffen.

Wald

Ein Teil unserer Flächen besteht aus Wald – Mischwald bestehend aus Fichten, Tannen, Lärchen und Laubbäumen. Im Frühjahr ernten wir sorgsam und sparsam die jungen Triebe der Tannenbäume um daraus Maiwipferl Sirup und Böhmerwald Salz herzustellen. Im Rest des Jahres genießen wir ab und zu erholsame Spaziergänge durch den „Grünen Tann“.

Grünes Wohnzimmer

Natürlich dürfen auch unsere eigenen Bedürfnisse nach Erholung und Schönheit nicht vergessen werden. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit – aber sagen Sie das einmal einer leidenschaftlichen Gärtnerin…