Das Klima

Das Klima hier im Oberen Mühlviertel hat – im Vergleich zu anderen, niedriger gelegenen Landesteilen – schon immer für schwierige Bedingungen gesorgt.
Lange, schneereiche und sehr kalte Winter sorgten hier auf knapp 600m Seehöhe in Kombination mit dem sauren Granitboden für kurze Vegetationsperioden und eine beschränkte Pflanzenauswahl. Man ernährte sich hierzulande, überspitzt formuliert, das halbe Jahr von Kraut, Rüben und Erdäpfeln.
Erst mit der Entwicklung der Technik und dem Anstieg der Durchschnittstemperatur über die Jahrzehnte hielten auch südlichere (Gemüse-)Sorten Einzug in den Böhmerwald.
Kürbis, Zucchini, Tomaten, Bohnen und Melanzane waren sogar noch für unsere Großelterngeneration exotisch und weitgehend unbekannt.
Mittlerweile wächst in unserem Innenhof ein Feigenbaum und dank des Folientunnels verlängern wir die – noch immer kurze – Vegetationsperiode für empfindliche Pflanzen wie Chili, Paprika, Melanzane, Physalis, etc. Die Winter sind in den letzten Jahrzehnten trocknener und schneeärmer geworden. Trotzdem sorgen Temperaturen unter -20°C regelmäßig für Ausfälle bei Pflanzen.
Somit müssen auch wir uns an die sich stetig ändernden Klimaverhältnisse anpassen. Viele bis dato üblichen Bewirtschaftungsweisen müssen überdacht und gegebenenfalls angepasst werden. So ist das durchgehende Bedeckthalten des Bodens durch Mulch oder Gründüngung absolute Pflicht, da es ansonsten zur Auswaschung von Humus bzw. zum Verlust von wertvoller Feuchtigkeit kommt. Unser Granitboden mit sandig-lehmiger Erde und nur dünner Humusschicht kann Wasser nur schwer speichern und neigt zur Austrocknung, was wiederum knochenharte, klumpige Gartenerde zur Folge hat.
Auch das in der Vergangenheit übliche, weil notwendige, Drainagieren von Wiesen ist zu überdenken. Konnten noch vor 40 Jahren diese sumpfigen Wiesen mit Maschinen nicht befahren werden, so gilt heute dem Halten von Feuchtigkeit auf den Wiesen und Äckern größte Aufmerksamkeit.
In Summe bemühen wir uns, den Boden gesund zu halten, ihn durchgehend zu bedecken und die oberste, fruchtbare, wertvolle Humusschicht sorgsam zu pflegen – und dabei ist noch viel zu lernen.
Das Klima im Böhmerwald
- (Quelle: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/62320.htm)
Übergangsbereich des kontinentalen zum ozeanischen Klima (Mischklima). - Höhenrücken und Kämme sind ozeanisch: Kühl, feucht, mit geringen jährlichen Temperatur-
schwankungen und gleichmäßig übers Jahr verteilten Niederschlägen. - Tal- und Kessellagen sind kontinental: Extreme Schwankungen der Klimawerte.
- Temperatur: Jahresmittel ca. 5 – 6 °C.
- Jahresniederschlagssummen ca. 1.000 mm, nimmt mit Höhe zu und nach Osten ab.
- Frost, Eis und Schnee: Ca. 140 Frosttage, ca. 60 Eistage, durchschnittlich 200 cm Neuschnee
(Schneedecke bis Ende März). - Nebel: 75 – 100 Tage (v.a. im Spätherbst, verstärkt in Höhenlagen).
- Wind: Vorherrschend aus Westen, zusätzlich „Behmwind“: stürmischer Fallwind aus Norden.



